Eichenprozessionsspinner

Eine gefährliche Raupe für Hund und Mensch

Der Prozessionsspinner an sich ist gar kein Problem – seine Raupe allerdings ist mit einer Behaarung versehen, die äußerst gefährlich für Hunde ist.

Sowohl beim Hund als auch beim Menschen kann die Berührung mit den Haaren lebensgefährliche Kontaktverletzungen hervorrufen.

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Was die Raupe des Prozessionsspinners so gefährlich macht

Im Herbst legt der Prozessionsspinner, der eher wie eine Motte aussieht, seine Eier in Eichenkronen (oder auch Hainbuchenkronen) ab. Anfang Mai schlüpfen dann seine Raupen, die innerhalb ihrer Entwicklung bis zu ca. 5 cm lang sind. Die Raupe ist dunkel und von samtartigen behaarten Feldern überzogen. Zudem sind rotbraune, langbehaarte Warzen erkennbar. Ihre Haare sind mit Widerhaken bestückt und können bei Gefahr bis zu 3 m weit auf das Opfer geschossen werden. Dort halten die Widerhaken sich in der Haut fest und der in den Härchen enthaltene „Giftcocktail“ aus Nesselgiften wird freigesetzt.

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Es kommt lokal zu sehr schweren entzündlichen und allergischen Reaktionen, die sich aber auch je nach individueller Reaktion und Dosis auf den gesamten Körper ausweiten können. Neben horrenden Verletzungen und dem Absterben von Zungenteilen nach Maulschleimhautkontakten, kann die Begegnung mit den Raupen bis zum Tode führen.  

Wie kann ich meinen Hund vor der Eichenprozessionsspinnerraupe schützen?  

Die sicherste Möglichkeit besteht darin, die Gebiete, wo Nester und Ansammlungen gesichtet wurden, weiträumig zu meiden. Da die einmal abgestoßenen Härchen bis zu 200 m weit vom Wind verweht werden können und bis zu einem Jahr schädlich bleiben, ist selbst im Herbst in befallenen Gebieten noch Vorsicht geboten.  

Welche Symptome zeigen Hunde nach dem Kontakt mit der Raupe?  

ratgeber-hunde-eichenprozessionsspinner-hund-zunge-verätzt EichenprozessionsspinnerDie meisten Hunde bekommen einen lokalen Ausschlag, wobei fast immer die Nase und die Schleimhäute betroffen sind, da der Rest des Körpers durch das Fell besser geschützt ist.  

Als erstes fällt meistens eine massive und sehr schnelle Schwellung der Schnauze, des Nasenrückens und des Bereichs um die Augen herum auf. 

Oftmals zeigen die Hunde eine starke Bindehautentzündung, die stark juckt. Oft werden Härchen eingeatmet, durch die Schwellung der Atemwege kann es zu Atemnot kommen. Zunge und Rachen zeigen oft auffällige, stark gerötete Areale. 

Wie kann ich meinem Hund helfen, wenn er Kontakt mit einer Raupe hatte?  

Alle Stellen, an denen der Hund potenziell Kontakt mit der Raupe hatte, sollten großzügig mit Wasser gereinigt werden. Tragen Sie dabei bitte Handschuhe und bedecken Sie Ihre Unterarme, um sich selbst zu schützen!   

Danach bringen Sie das Tier bitte schnellstmöglich zum Tierarzt, damit dieser Medikamente gegen die allergischen Reaktionen geben kann. Dies kann lebensrettend sein, bitte verharmlosen Sie den Kontakt mit der Raupe nicht!  

Je früher Ihr Hund behandelt wird, desto effektiver kann hoffentlich Schlimmeres verhindert werden.   

Melden Sie die Stellen, an denen Sie die Raupen gesehen haben, bitte unbedingt bei der Stadt/Gemeinde. Meistens gibt es bereits beauftragte Schädlingsbekämpfer, die die Raupen beseitigen.  

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