Gemütlicher Brite im Samtfell
Sie zählt zu den beliebtesten Rassekatzen und das unkomplizierte und verschmusten Wesen der Britisch Kurzhaar macht sie zu einem idealen Familienmitglied.
Die Geschichte der Britisch Kurzhaar (British Shorthair) beginnt vermutlich mit der Eroberung Großbritaniens durch die Römer vor ca. 2000 Jahren. Erste Zuchtbemühungen sind seit Anfang des 19. Jahrhunderts bekannt. Ihre rassetypischen Merkmale entwickelten sich erst mit der Einkreuzung von Perser- und Kartäuserkatzen nach dem zweiten Weltkrieg.
Die Erweiterung des Genpotentials war allerdings nicht ganz folgenlos, denn es führte zu einer Angleichung der Britisch Kurzhaar und der Kartäuserkatze. Aus diesem Grund wurden beide Rassen 1970 zunächst zusammengefasst und erst nach vielen Protesten der Züchter wurde diese Regelung im Jahre 1977 revidiert. Obwohl sich die Rassen mittlerweile wieder deutlich durch artspezifische Merkmale voneinander unterscheiden, kommt es heute noch vor allem bei Laien zur Verwechslung der beiden Katzen in der Farbe Blau.
…wie ein Plüschtier
Ihr etwas abstehendes, kuscheliges Fell mit fülliger Unterwolle, die farbigen, großen Augen und der typisch rundlich und stämmiger Körperbau verleihen den Tieren ein teddybärhaftes Aussehen und lassen sie optisch gemütlich rund wirken. Voll ausgewachsen ist die muskulöse Samtpfote mit breiter Brust und kurzen, kräftigen Beinen erst mit zwei Jahren. Bis zu acht Kilogramm Gewicht erreicht ein ausgewachsener Kater während die weibliche Fraktion zwischen vier und sechs Kilogramm wiegt. Wie bei vielen anderen Katzen auch, haben sie durchaus ihren eignen Dickkopf, den sie hin und wieder ganz wunderbar zum Ausdruck bringen.
Liebhaber dieser ausgeglichenen Rasse können die Samtpfoten in nahezu allen Farbvarianten und Zeichnungen anzutreffen. Von einfarbig schwarz, weiß, blau bis hin zu bicolour, tricolor, tabby, smoke und colourpoint reicht das Farbspektrum der friedlichen Tiere. Das wunderschöne Fell der Briten ist pflegleicht, sollte aber in regelmäßigen Abständen gebürstet und gekämmt werden.
Gerne in Gesellschaft
Die Britisch Kurzhaar gilt als sehr personenbezogen und nicht selten kommt es vor, dass sie eine intensive Bindung und Nähe zu ihrem liebgewonnenen Zweibeiner aufbaut. Sucht die Samtpfote den Kontakt zu ihrem Lieblingsmenschen, streift sie ihm gerne um die Beine oder macht sich durch Kopf schubsen bemerkbar. Ein
eindeutiger Liebesbeweis und die Aufforderung, dass nun die Zeit für gemeinsame Schmuse- und Streicheleinheiten gekommen ist.
Häufig erleben Katzenbesitzer, dass sich ihre, doch so verschmuste Britisch Kurzhaar gegenüber fremden Menschen eher skeptisch und kontrolliert verhält. Aus sicherer Entfernung wird der „Eindringling“ erst einmal genauestens gemustert, bevor in der Regel die Katzenneugier überwiegt und sie sich dem fremden Gast nähert. Wer als Gast in dieser Phase hastige Bewegungen vermeidet und mit einem Leckerli und beruhigende Worte dem Tier begegnet, der wird mit einem gewissen Maß an tierischem Vertrauen belohnt.
Artgerecht leben
Ausgeglichen und gemütlich ist der sanfte Brite eher mäßig aktiv, was bei mangelnder Bewegung verbunden mit dem sowieso kompakten Körperbau der Rasse zu Gewichtsproblemen führen kann. Spiel- und Tobestunde mit Artgenossen oder Menschen dürfen daher keinesfalls fehlen, damit selbst der behäbigste Körper einer Britisch Kurzhaar die Herausforderung sucht und ihren Genen als Jäger gerecht wird. Abwechslungsreiche Spieleinheiten, die zur Bewegung motivieren, sind im täglichen Miteinander ein Muss und je nach Spielidee wird das Revier des plüschigen Tigers zum spannenden Jagdgebiet umfunktioniert. So hat Langeweile erst gar keine Chance!
Den Auslauf im heimischen Garten für ihre regelmäßigen Kontrollgänge schätzen die Tiere sehr, doch auch als reine Wohnungskatze ist ihre Haltung absolut problemlos. Die ideale Familienkatze verträgt sich durchaus auch mit anderen Tieren. Wer die Möglichkeit besitzt und seiner Britisch Kurzhaar ein sonniges Plätzchen auf dem Balkon anbietet kann, sollte diesen unbedingt vorab mit einem Katzennetz ausbruchsicher gestalten.
Erblich bedingte Krankheiten
Gilt die Britisch Kurzhaar als gesundheitlich robust, so können doch, wie bei anderen Rassekatzen auch, Erbkrankheiten auftreten. Dazu zählen Hypertrophe Kardiomyopathie und Polycystic Kidney Disease (PKD). Ersteres ist eine angeborene Herzerkrankung, bei PKD kommt es zur Bildung von Nierenzysten, was zum Nierenversagen führen kann. Empfehlenswert ist es, sich beim Züchter entsprechend über eventuelle Krankheitsbelastung der Zuchttiere zu informieren.
Kauf beim Züchter
Wer sich für die Haltung und Pflege eines Briten entscheidet, erwirbt sein Kätzchen am besten bei einem seriösen Züchter, der einem anerkannten Verband angeschlossen ist. Dieser legt Wert auf gesunde, widerstandfähige und charakterstarke Tiere, auf eine gute Kinderstube und wird seine Schützlinge nur in verantwortungsvolle Hände geben. Ausgestattet mit einem Kaufvertrag und Papieren mit den Nachweisen über Ahnentafel, Gesundheitsattest und Impfzeugnis, leistet der Züchter zudem eine Gesundheitsgarantie und wird den neuen Besitzern gerne ein Starterpaket mit Futter und Streu für die ersten Tage auf den Weg geben.
Steckbrief Britisch Kurzhaar
Herkunft: Großbritannien
Größe: Mittelgroß
Gewicht: 4 bis 8 kg
Aussehen: kurzes, flauschiges Haarkleid, dichte Unterwolle, alle Farben bis auf Cinnamon und Fawn erlaubt (lt. FiFe-Standard)
Charakter: unkompliziert, ausgeglichen
Bewegungsdrang: Mittel
Erbkrankheiten: Hypertrophen, Kardiomyopathie, Polycystic Kidney Disease
Lebenserwartung: bis 18 Jahre
- Unser Spendenkonto:
- Tierschutzliga Stiftung
- SozialBank AG
- IBAN: DE35 3702 0500 0009 8385 03
- BIC: BFSWDE33XXX
- Verwendungszweck: Notfellchen-Fonds
- PayPal: stiftung@tierschutzliga.de
Erzählen Sie anderen von diesen interessanten Informationen!
Das könnte Sie auch interessieren
Wie füttere ich meine Katze richtig?
Bei den Vermittlungsgesprächen werden wir oft nach dem richtigen Futter für die Katze gefragt. Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Denn es kommt auf die Zutaten an, besonders auf den Fleischanteil. Bei den mesten Billigfuttern liegt der Fleischantei bei unter 10%. Die restlichen 90% sind „pflanzliche Nebenerzeugnisse“ und „Getreide“.
Die Fellfarbe der Katze
Mal wilder Jäger, mal sanftmütiger Tiger, mal anhänglich, mal eigenwillig und majestätisch. Katzen begeistern uns Menschen seit jeher mit ihren zahlreichen Facetten, ihrer Eleganz aber auch mit ihrer Vielzahl an Fellfarben und Mustern, die so einzigartig und individuell sind, wie der Fingerabdruck eines Menschen.
Der Katzenschwanz und seine Funktion
Dick oder plüschig, dünn oder kurz behaart: der Schwanz der Katze, der so harmonisch zum Körperbau des Tieres passt, besteht in Regel aus rund 20 Wirbeln und kann je nach Rasse unterschiedlich aussehen. Dabei ist seine Funktion und Wichtigkeit stets die gleiche, egal in welcher Variante er in Erscheinung tritt.
Bitte helfen Sie uns!!!