Ein Text zum Nachdenken
Gerade haben wir wieder die Hochzeit des Handels mit Billig-Welpen aus dem Ausland hinter uns: Dezember und Januar. Und wegen Corona und Lockdown hat dieser Handel noch mal so richtig zugelegt. Was das aus Sicht von Tierpflegern bedeutet, wollen wir Ihnen heute einmal mitteilen. Alle Kolleginnen und Kollegen aus den Tierheimen, die beschlagnahmte Welpen aufnehmen, können darüber ein trauriges Lied singen. Eigentlich sollten es mittlerweile alle wissen, wie diese Welpen in Rumänien, Ungarn, Serbien und in vielen anderen Ostblockländern unter schlimmsten Umständen „produziert“ werden: Die Mutterhündinnen werden in dunklen Verschlägen oder Kellern gehalten, meistens in ihren eigenen Exkrementen und oft ohne ausreichend Futter sowie Wasser. Und dann müssen sie immer und immer wieder Welpen bekommen, die ihrer Mutter viel zu früh weggenommen werden.
Oft sind die Kleinen erst wenige Wochen jung und werden schon durch halb Europa gekarrt, um dann auf diversen Internetportalen angeboten oder aus dem Kofferraum heraus verkauft zu werden. Zum Glück entdeckt die Polizei immer mal wieder solche Transporte bei Kontrollen. Die Tiere werden dann beschlagnahmt und kommen in umliegende Tierheime. Die kleinen Würmchen haben keine Impfungen und natürlich auch kein starkes Immunsystem. Die Tierpfleger päppeln die Zwerge dann auf. Sie werden tierärztlich versorgt, Kotproben werden ins Labor geschickt, Entwurmungen werden gemacht und – sobald sie fit sind und das richtige Alter er – reicht haben – folgen Impfung und Chippen, auch bekommen sie einen Heimtierausweis.
So ist zumindest der Plan – doch leider will es das Schicksal oft anders. Weil die Tiere bereits krank im Tierheim ankommen. Todkrank. Denn oft werden die Welpen vor dem Transport fit gespritzt, damit die Kleinen gesund erscheinen. Weil wir das wissen, halten wir für alle beschlagnahmten Tiere die Quarantäneregeln ein, um die anderen Tiere zu schützen. Deshalb erfolgen erste Versorgung und Untersuchung nur mit Schutzkleidung und Handschuhen. Dann sind die Welpen einige Tage lang bei uns. Wir versorgen sie. Geben ihnen einen Namen. Schließen sie ins Herz. Bis – ganz plötzlich die Katastrophe beginnt.
Die armen Kleinen werden schwach. Sie fressen nicht, haben Fieber und blutigen Durchfall. Diagnose: Parvovirose – „Hundeseuche“, die unbehandelt einem Todesurteil gleicht. Jetzt beginnt für die Tierpfleger der Kampf um Leben und Tod: Mit Medikamenten das Immunsystem anregen, zufüttern und Flüssigkeit spritzen oder Infusionen geben, falls die Babys nicht allein fressen wollen. Die Tierpfleger tun alles, was in ihrer Macht steht, um die Kleinen zu retten. Tierärzte unterstützen dieses Ringen und sind zu jeder Tages- und Nachtzeit für die Tierpfleger erreichbar. Trotzdem verlieren Pfleger und Ärzte oftmals den Kampf gegen dieses heimtückische Virus. Dann hilft nur noch die Euthanasie; und davor eine liebevolle Begleitung des Schützlings bis zum Schluss. Die Tierpfleger trauern um jedes einzelne verlorene Tier. Und die Wut auf die Händler wächst immer weiter – allerdings auch die Wut auf die Käufer.
Daher unser dringender Appell: Seien Sie sich dessen bewusst, dass Sie mit dem Kauf eines „Wühltisch-Welpen“ mit verantwortlich sind für das Leid und das Elend der Muttertiere und Welpen.
Und es ist gar nicht so schwer, diesem Leid endlich ein Ende zu setzen: Wenn Sie sich nach einem neuen Familienmitglied umschauen, suchen Sie entweder einen seriösen Züchter oder gehen Sie ins Tierheim. Das ist ohnehin gut, weil „dank“ des Welpenhandels die Tierheime voll mit Welpen sind, auch Rassewelpen. Kaufen Sie auf keinen Fall Welpen im Internet! Selbst wenn Sie direkt mit Anbietern in Kontakt kommen, achten Sie auf Anzeichen dafür, dass gerade nicht alles mit rechten Dingen zu geht und brechen Sie den Kauf ab – ganz gleich, wie süß der Welpe ist, der Ihnen gerade angeboten wird. Bestehen Sie zum Beispiel darauf, den Impfpass ausgehändigt zu bekommen. Werden Ihnen stattdessen Ausreden aufgetischt, haben Sie es ziemlich sicher mit Betrügern zu tun. Und sollten Sie bereits während Ihrer Suche unseriös erscheinende Angebote entdecken, informieren Sie das Veterinäramt oder die Polizei.
Gerade am Jahresanfang kämpfen wir um viele Welpen
Seien Sie bitte aufmerksam. Niemand möchte es erleben, dass das neue Familienmitglied plötzlich todkrank wird und letzten Endes, trotz intensiver medizinischer Betreuung, stirbt. Das Geld, das beim Kauf gespart wird, landet dann in der Tierarztpraxis. Allerdings gibt es einen neuen Trend: Gerade weil sich die Warnung vor „Billig-Welpen“ langsam herumspricht, werden Welpen aus der quälerischen Massen-Produktion mittlerweile teurer angeboten – damit die Offerte seriös erscheint. Die Händler lassen nichts unversucht. Nur Ihre Aufmerksamkeit und Ihr konsequentes Handeln kann die schlimme Situation beenden. Für die Welpen, die momentan in unserem Tierheimen sitzen, bitten wir um „Päppelspenden“ in unseren Auslands- Fonds. Schon 5, 10, oder gar 50 Euro können über Leben und Tod entscheiden. Vielen lieben Dank!
Spenden Sie bitte jetzt für Tiere in Not!
- Unser Spendenkonto:
- Tierschutzliga Stiftung
- SozialBank AG
- IBAN: DE35 3702 0500 0009 8385 03
- BIC: BFSWDE33XXX
- Verwendungszweck: Auslands-Fonds
- PayPal: stiftung@tierschutzliga.de
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