Pfotenpflege im Winter
Ein Leben lang werden unsere Vierbeiner von ihren vier Pfoten durch das Leben getragen. Pfoten, die jede Menge im Verlauf dieses Hundelebens aushalten müssen.
Anatomisch gesehen ähneln sich die menschlichen Füße und die Hundefüße in ihrem Skelettaufbau. Aber in der Fortbewegungsweise finden wir einen großen Unterschied.
Der Hund läuft auf den Zehen, ist also „Zehengänger“, während der Mensch auf seiner Fußsohle geht. Die Unterseite der Hundepfote besteht aus Ballen mit einer dicken Hornhaut, die die Pfoten auf rauen Böden, vor Fremdkörpern und auch vor Eis und Schnee schützt. In dieser Ballenhaut finden wir Schweißdrüsen und Drüsen, die durch ein Sekret die Oberfläche schützen und für eine gute Bodenhaftung sorgen.
Unter dieser Hornschicht liegen Fettpolster, die die Bewegungen des Hundes abfedern und damit die Knochen schonen. Zwischen den Zehen finden wir die Zwischenzehenhaut, die die Zehen miteinander verbindet und die Pfote sehr beweglich macht. Die aus Horn bestehenden Krallen sorgen außerdem für gute Griffigkeit. Der Zwischenballenraum wird durch Haare geschützt. Besonders im Winter werden die Pfoten unserer Vierbeiner besonders beansprucht. Draußen laufen wir mit den Hunden über Eis, Schnee, Streusalz und Split, drinnen sorgen warme Böden und trockene Heizungsluft für ausgetrocknete, spröde und rissige Ballen. Dazu kommt, dass sich aus dem Fell zwischen den Zehen und dem Schnee und Eis harte Klümpchen bilden, die das Gehen sehr schmerzhaft machen.
Pfotenpflege sollte eigentlich über´s ganze Jahr erfolgen. Jetzt im Winter ist sie dringend erforderlich! Die Härchen zwischen den Ballen werden mit einer, an der Spitze abgerundeten Schere geschnitten, zu lange Krallen müssen mit einer Krallenzange gekürzt werden.
Leider werden in Ortschaften viel Salz, Splitt und Sand gestreut. Am besten ist es, solche Wege zu meiden. Leider ist das nicht immer möglich. Deshalb ist es ratsam, nach dem Spaziergang die salzigen Füße des Hundes mit lauwarmem Wasser ohne Seifenzusatz abzuwaschen.
Bereits rissige Ballen können mit einer entzündungshemmenden Ringelblumen-, Arnika- oder Calendulasalbe oder einem speziellen Pfotenbalsam eingecremt werden. Aber bitte alles mit Maß und nichts übertreiben, denn hier ist ein Zuviel eher schädlich. Zu viel Creme macht die Ballen zu weich und damit auch zu empfindlich. Von der Verwendung von Vaseline wird abgeraten, weil sie Erdölraffinate enthält, die den Magen des Hundes reizen, wenn er sich die Füße ableckt.
Hat Ihr Hund zwischen den Ballen kleine gefrorene Schnee- und Eisklümpchen, ist es gut, diese sofort mit der warmen Hand aufzutauen, denn sie verursachen beim Laufen Schmerzen und verletzen die Haut. Salz und Splitt tun dann das Ihre dazu und die Pfote entzündet sich.
Manche Hundeeltern fragen sich, ob ihr Hund Schuhe braucht? NEIN! Unter normalen Umständen kommt der Hund auf „seinen“ Pfoten gut durch den Winter. Wenn er aber eine Verletzung am Fuß hat oder eine Hautkrankheit, wenn er weite Strecken auf Eis und Schnee zurücklegt, wie der Siberian Husky beim Schlittenrennen, dann ist das Tragen von passenden Hundeschuhen angeraten.
Autor: Bea Hensler
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