Giftige Pflanzen für Hunde

Welche Pflanzen Ihrem Hund schaden und wie sie ihn schützen

Hunde – vor allem Welpen – lieben es, ihre Umwelt zu erkunden, zu erschnüffeln und manchmal auch anzuknabbern. Schnell landet so dass ein oder andere Pflanzenblatt im Maul – und wird dort im schlimmsten Fall zur lebensbedrohlichen Gefahr.

Denn genau wie für uns Menschen sind auch für Hunde zahlreiche Pflanzen giftig. Anders als Wölfe wissen die Verbeiner jedoch nicht instinktiv, welche Pflanzen ihnen schaden und welche nicht.

Giftige-Pflanzen-500x300px Giftige Pflanzen für Hunde

Wir zeigen Ihnen, welche Garten-, Balkon- und Zimmerpflanzen giftig für Ihren Liebling sind, welche Pflanzen draußen beim Gassigehen zur Gefahr werden können und wie Sie Ihren Hund schützen.

Inhalt  

Warum sind Pflanzen giftig für Hunde?

Pflanzen enthalten unterschiedliche Gifte, die in den Blättern, Knollen, Früchten, Blüten und/oder im Milchsaft enthalten sein können. Während der Wolf als Vorfahre des Hundes instinktiv weiß, welche Pflanzen schädlich für ihn sind, hat der Hund diesen Instinkt durch die Züchtung und vorwiegende Haltung im Haus verloren. Knabbert Ihr Hund nun also an einem Blatt, gelangen die Giftstoffe in seinen Blutkreislauf. Dort können sie die Funktionen der Leber, der Nieren oder des Herzens stören. Im schlimmsten Fall führt das Gift zum Herzstillstand.

Bitte beachten Sie, dass es verschiedene Wege gibt, wie Ihr Hund das Pflanzengift aufnehmen kann:

  1. Das Gift gelangt beim Zerkauen der Pflanze über die Mundschleimhäute in die Blutbahn des Hundes
  2. Ihr Hund verschluckt Teile der Pflanze.
  3. Das Gift gelangt über einen Stachel der Pflanze in die Blutbahn des Hundes.
  4. Bei bestimmten Pflanzenarten: Ihr Hund kommt in Hautkontakt mit dem Gift, zum Beispiel beim Wiesen-Bärenklau.

Welche Pflanzen sind giftig für Hunde?

Sowohl im Garten und auf dem Balkon als auch in der freien Natur und in den eigenen vier Wänden können Pflanzen zur Gefahr für Ihren Vierbeiner werden. Die Liste der giftigen Pflanzen für Hunde ist unzählig lang, deshalb zeigen wir Ihnen, welche gängigen Pflanzenarten giftig sind.

Giftige Pflanzen in der freien Natur

  • Adlerfarn
  • Aronstab
  • Bilsenkraut
  • Buchsbaum
  • Eibe
  • Gefleckter Schierling
  • Goldregen
  • Hyazinthen
  • Maiglöckchen
  • Osterglocken
  • Pfaffenhütchen
  • Rainfarn
  • Schwarzes Bilsenkraut
  • Tollkirsche
  • Wiesen-Bärenklau

Giftige Pflanzen im Garten

  • Agave
  • Alpenveilchen
  • Blauregen
  • Blauer Eisenhut
  • Buchsbaum
  • Buschwindröschen
  • Christusstern
  • Chrysantheme
  • Efeu
  • Eisenhut
  • Engelstrompete
  • Fingerhut
  • Geranie
  • Goldregen
  • Herbstzeitlose
  • Hortensie
  • Kirschlorbeer
  • Lilien
  • Maiglöckchen
  • Oleander
  • Osterglocken
  • Passionsblume
  • Rhododendron
  • Schierling
  • Tollkirsche
  • Wacholder

Giftige Zimmerpflanzen für Hunde

  • Agave
  • Alpenveilchen
  • Amaryllis
  • Azalee
  • Clivie
  • Christusdorn
  • Croton
  • Chrysantheme
  • Datura
  • Efeutute
  • Fensterblatt (Monstera)
  • Ficus (alle Arten)
  • Flamingoblume
  • Geranie
  • Gummibaum
  • Herzblatt
  • Hyazinthe
  • Hortensie
  • Lilien
  • Narzisse
  • Oleander
  • Orchideen
  • Passionsblume
  • Tulpen
  • Weihnachtsstern

Beim Gassigehen, im Garten, auf dem Balkon und auch in den eigenen vier Wänden: Schützen Sie Ihren Hund liebevoll vor pflanzlichen Gefahren.

Welche Symptome zeigt mein Hund bei einer Vergiftung?

Je nach Art des Giftes, das von der Pflanze ausgeht, kommt es zu unterschiedlichen Symptomen bei Ihrem Vierbeiner. Manche Pflanzengifte führen zu Atemproblemen, andere Gifte haben einen Einfluss auf das zentrale Nervensystem des Hundes und verursachen Verdauungsbeschwerden.

Typische Symptome, die bei einer Vergiftung durch Pflanzen auftreten:

  • Erbrechen und Durchfall
  • blasse Mundschleimhäute
  • vermehrtes Speicheln
  • Zittern
  • Unruhe
  • Lähmungserscheinungen

Hat Ihr Hund an einer Pflanze geknabbert und zeigt eine der oben genannten Symptome, sollten Sie schnell handeln!

Wie verhalte ich mich, wenn mein Hund eine giftige Pflanze gefressen hat?

Erste Hilfe mit Kohletabletten

Um Ihrem Hund vor Ort zu helfen, geben Sie ihm Kohletabletten: Kohletabletten binden die Gifte der Pflanze teilweise und verhindern, dass sie schnell in den Blutkreislauf Ihres Hundes eindringen. Stattdessen sorgen die Tabletten dafür, dass die Gifte in gebundener Form ausgeschieden werden. Je schneller Sie Ihrem Hund die Kohletabletten verabreichen, desto besser ist die Wirkung. Bitte beachten Sie: Kohletabletten sind nur für die Erstversorgung gedacht. Hat Ihr Hund eine giftige Pflanze angeknabbert, suchen Sie bitte umgehend Ihren Tierarzt auf. Allen Hundehaltern empfehlen wir dennoch, Kohletabletten in die Notfallapotheke zu integrieren.

Bitte führen Sie kein Erbrechen bei Ihrem Hund herbei: Einige Pflanzengifte sind schädlich für die Speiseröhre und können diese verätzen. Bitte überlassen Sie die Behandlung Ihrem Tierarzt.

Halten Sie die Atemwege frei

Kommt es durch die Vergiftung zu Schwellungen im Rachenraum, sollten Sie die Atemwege beim Transport zum Tierarzt möglichst freihalten. Bringen Sie Ihren Hund dazu in Seitenlage und sorgen Sie für eine offene Kopfhaltung. So stellen Sie sicher, dass Ihr Hund frei atmen kann.

Bringen Sie Ihren Hund zum Tierarzt

Hat Ihr Hund eine giftige Pflanze gefressen oder angeknabbert oder haben Sie den Verdacht, suchen Sie umgehend Ihren Tierarzt auf. Halten Sie außerdem Pflanzenteile bereit. So kann Ihr Tierarzt für die Diagnose analysieren, um welches Gift es sich handelt und anschließend eine geeignete Therapie verabreichen.

Den Hund von giftigen Pflanzen fernhalten – mit Kauspielzeug und der richtigen Erziehung

Kauspielzeug anbieten

Hunden macht es Spaß, an Dingen zu knabbern und sie zu zerkauen. Beim Knabbern geht es meist nicht um den Gegenstand als solchen, vielmehr möchten die Vierbeiner ihre Neugierde befriedigen. Während des Zahnwechsels bei Hundewelpen beziehungsweise Junghunden nimmt das Knabber-Bedürfnis oft zu.

Kauspielzeug hält Ihren Hund von giftigen Pflanzen fern: Geben Sie Ihrem Hund beziehungsweise Hundewelpen ausreichend Kauspielzeug, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Liebling an Pflanzen in der Wohnung knabbert.

Den Hund gezielt erziehen

Hunde können nicht erkennen, welche Pflanzen schädlich für sie sind. Deshalb ist es wichtig, schon im Welpenalter mit dem Training zu beginnen: Beginnt die kleine Fellnase an Pflanzen zu knabbern, halten Sie sie fern. Signalisieren Sie Ihrem Hund durch ein bestimmtes „Nein“ oder „Aus“, dass Pflanzen tabu sind. Stoppt Ihr Hund das Knabbern, rufen Sie ihn zu sich und belohnen Sie ihn mit einem Leckerli. Häufige Wiederholungen führen meist dazu, dass Hunde zumindest in den eigenen vier Wänden und dem hauseigenen Garten (giftige) Pflanzen meiden.

Häufig gestellte Fragen zum Thema „Giftige Pflanzen für Hunde“

Welche Pflanzen sind ungiftig für Hunde?

Damit Ihr Zuhause ein sicherer Ort für Ihren Liebling ist, sollten Sie sich im Garten und in den eigenen vier Wänden ausschließlich für ungiftige Pflanzen entscheiden. Unsere Liste mit ungiftigen Pflanzen für Hunde hilft dabei.

Ungiftige Zimmerpflanzen:

  • Bergpalme
  • Bonsai
  • Calathea
  • Geldbaum
  • Glückskastanie
  • Goldfruchtpalme
  • Grünlilie
  • Kaktus
  • Leuchterpflanze
  • Nestfarn
  • Streifenfarn
  • Pilea
  • Venusfliegenfalle
  • Yucca

Ungiftige Pflanzen für den Garten:

  • Aster
  • Bambus
  • Dahlie
  • Deutzie
  • Enzian
  • Erika
  • Geranie
  • Glockenblume
  • Goldnessel
  • Goldrute
  • Goldröschen
  • Hibiskus
  • Heidekraut
  • Kapuzinerkresse
  • Katzenminze
  • Lavendel
  • Margeriten
  • Ringelblumen
  • Sonnenblumen
  • Stiefmütterchen

Bitte wählen Sie ausschließlich Pflanzen, bei denen Sie sich ganz sicher sind, dass sie ungiftig sind. Zu schnell kann es passieren, dass Ihr Hund an den Pflanzen knabbert und das Gift zur Gefahr wird.

Welche Pflanzen sind tödlich für Hunde?

Es gibt grundsätzlich zahlreiche Pflanzenarten, die für Hunde giftig sind. Jede Pflanze enthält ihre eigenen Giftstoffe und löst deshalb auch unterschiedliche Reaktionen bei den Fellnasen aus.

Zu den hochgiftigen Pflanzen zählen: Eibe, Engelstrompete, Fingerhut, Gefleckter Schierling, Goldregen, Oleander, Schwarzes Bilsenkraut, Tollkirsche.

Welche roten Beeren sind giftig für Hunde?

Nicht nur die Blätter, auch die Früchte beziehungswiese Beeren einer Pflanze können giftig für Ihren Hund sein. Die Eibe trägt zum Beispiel das Gift in den Samen, Baumnadeln und in den roten Beeren. Auch bei der Stechpalme (Ilex) befindet sich das Pflanzengift in den roten Beeren.

Für den Tierschutz

Als Tierschutz-Stiftung liegt uns das Wohl Ihres Lieblings am Herzen. Deshalb finden Sie alle Informationen rund um das Thema Hundegesundheit in unserem Ratgeber: vom richtigen Verhalten bei einer Vergiftung bis hin zum korrekten Verhalten bei Durchfall. Unsere Tierärzte zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Hund schützen und ihm ein langes, gesundes Leben schenken.

Darüber hinaus ist die TIERSCHUTZLIGA STIFTUNG TIER UND NATUR auch für einsame und verlassene Pfoten im Einsatz: In elf Tierheimen kümmern wir uns um die Vermittlung der Vierbeiner. Alte und kranke Tiere dürfen bei uns ihren letzten Lebensabend in Würde verbringen. Damit wir unsere Tiere immer gut versorgen können, sind wir auf die Hilfe unserer lieben Spenderinnen und Spender angewiesen.

Helfen auch Sie mit, die Gesundheit unserer Fellnasen zu schützen!

Unser Spendenkonto:

Tierschutzliga Stiftung
SozialBank AG
IBAN: DE35 3702 0500 0009 8385 03
BIC: BFSWDE33XXX

Verwendungszweck: Notfellchen-Fonds

PayPal: stiftung@tierschutzliga.de

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08.05.2019|