Was Sie über die Ernährung von Katzen wissen sollten

“Welches Katzenfutter ist das beste?” Das werden wir oft bei den Vermittlungsgesprächen im Tierheim gefragt. Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Denn es kommt auf die Zutaten an, besonders auf den Fleischanteil. Bei den meisten Futtersorten liegt der Fleischanteil bei unter 10%. Die restlichen 90% sind „pflanzliche Nebenerzeugnisse“ und „Ge­treide“. Damit sind z.B. zerstoßene Erdnußschalen, Getreideabfälle und vor allem Soja gemeint – das ist billig.

Aber Katzen sind reine Fleischfresser mit kurzem Darm, sie können diese pflanzlichen Eiweiße nicht komplett verdauen. Generell sollten die enthaltenen Eiweiß- und Getreideprodukte leicht verdaulich sein, der Fleischanteil sollte hoch sein und der Getreideanteil deutlich niedriger. So wird der Organismus der Katze nicht über Jahre hinweg mit der Verdauung und „Entsorgung“ billiger Füllstoffe belastet.

Das Wichtigste: Der Fleischanteil im Katzenfutter

Achten Sie beim Futterkauf auf den Fleischanteil. Dieser ist nicht immer ganz leicht herauszufiltern. Grundsätzlich gilt bei der Liste der Inhaltsstoffe, dass diese immer in absteigender Reihenfolge ihrer Häufigkeit aufgelistet werden. Was also dort an erster Stelle steht, ist am meisten enthalten.

Dabei sind in Deutschland nur „Gruppen“-Bezeichnungen vorgeschrieben, z.B. „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“. Dies nennt sich „geschlossene Deklaration“. Dabei könnte vom Steak bis zum Federmehl rein theoretisch alles enthalten sein. Es gibt einige gesetzliche Erweiterungen, die Anwendung finden, wenn die Anbieter genauere Angaben machen wollen. Dabei handelt es sich dann um eine (freiwillige!) offene Deklaration. Aber auch diese bietet wiederum einige „Deckmäntel“, um auch billige Füllstoffe mit schönen Namen zu verstecken.

Die Deklaration von Katzenfutter verstehen

Generell ist es sehr kompliziert, das „Fachchinesisch“ der Inhaltsstoffe zu verstehen und zu deuten.

Eine typische Bezeichnung z. B. wäre „Fleisch und tierische Ne­benerzeugnisse (davon 33% Rind)“. Hier wird sugge­riert, es wären 33% Rind in der Dose. Weit gefehlt! Diese Angabe heißt lediglich, dass von den enthaltenen Erzeugnissen 33% vom Rind sind. Der Fleischanteil ist deswegen nicht gleich 33%.

Vorbildlicher wäre eine Deklaration wie Folgende: „Fleisch und Innereien vom Huhn (33%) und vom Lachs (33%), Fleischbrühe (31%), Reis (2%), Mineralstoffe (1%).“ Addieren Sie die Prozente und Sie kommen auf exakt 100%.

100% Fleischanteil gibt es nicht, da immer ein gewis­ser Anteil Flüssigkeit enthalten ist. Bei manchen Sorten wird dies extra deklariert, zum Beispiel als Fleischbrühe oder Wasser.

Was bedeutet „Schlachtabfälle“?

Natürlich sagt der Fleischanteil nichts über die Qua­lität des Fleisches aus. Es können auch Schlachtabfäl­le sein, aber dies ist immer noch besser als Soja. Genell sind „Schlachtabfälle“ nicht unbedingt schlechte Lebensmittel für Katzen, denn darunter fallen zum Teil auch Innereien, die eben einfach in der menschlichen Nahrung nicht verarbeitet werden. Aber selbst die in der menschlichen Nahrungskette unbeliebten Muskelabschnitte sind ein teurer Rohstoff, weshalb der Anteil eben dieser in fast allen Futtermitteln relativ gering ist.

Was bedeuten „tierische Nebenerzeugnisse“?

„Tierische Nebenerzeugnisse“ kann leider eben auch bedeuten, dass sogenannte „Schlachtabfälle der Kategorie 3“ enthalten sind. Das sind z.B. Felle, Hufe, Hörner etc. Normalerweise würde eine Katze so etwas nicht anrühren, aber Fette, Salz, Zu­cker, Geschmacks- und Konservierungsstoffe lassen die Katze ihren Ekel vergessen. Zucker, manchmal auch als Karamell deklariert, hat in Katzenfutter gar nichts zu suchen. Ebenso ungünstig sind verschiedene Salze (Natriumchlorid z. B.), sie können zu früheren Nierenproblemen führen.

 Was bedeutet „Alleinfuttermittel“?

Alleinfuttermittel enthalten zusätzliche Mineralstoffe, vor allem Taurin. Katzen können Taurin nicht selbst herstellen, es muss über die Nahrung zugefüttert wer­den. Dauerhafter Mangel, z.B. bei ständiger Fütterung mit Hundefutter, führt zu Netzhautdegenerationen bis hin zur Blindheit. Taurin ist in Meerestieren enthalten, in Geflügel, im Muskelfleisch vom Rind und Lamm. In Herzgewebe ist besonders viel Taurin, am meisten in einer Maus.

Alleinfuttermittel bedeutet, dass es theoretisch täg­lich gefüttert werden kann, ohne dass es zu Mangeler­scheinungen kommt, da alle benötigten Mineralstoffe der Mischung beigegeben wurden. Da mag das Futter noch soviel Abfall und Füllstoffe enthalten, kaum Fleisch, viel Zucker, aber Mineralstoffe sind zugeführt – allein deshalb gilt es als Alleinfutter!

Wir plädieren für Abwechslung im Speiseplan, füttern Sie darum bitte nicht stets dieselbe Marke.

Trockenfutter oder Nassfutter?

Bitte ernähren Sie Ihre Katze nicht ausschließlich mit Trockenfutter! Dafür trinken Katzen zu wenig, das belastet die Nieren. Wenn Sie nur Nassfutter füttern, benötigt Ihre Katze kaum zusätzliches Wasser, Sie brauchen also nicht zu befürchten, dass Ihre Katze zu wenig trinkt. Auch muss Trockenfutter nicht den ganzen Tag zur Verfügung stehen. Eine Katze ist ein Raubtier, deshalb braucht sie nicht stän­dig Futter vor der Nase wie eine Kuh auf der Weide.

Portionieren Sie die Futter nach Gewicht, und zwar das Sollgewicht der Katze, und rechnen Sie dabei bei einer Mischung mit Trocken- und Nassfutter beides zusammen. Füttern Sie also nicht die Menge des Trockenfutters für 5 kg Katze PLUS die Menge des Nassfutters für 5 kg Katze, sondern dann von beidem die Hälfte (wenn Ihre Katze 5 kg wiegen sollte).

Dürfen Katzen Milch trinken?

Manche Katzen mögen verdünnten Quark, Hüttenkäse oder Naturjoghurt. Verfüttern Sie aber keine Süßmilchprodukte wie Milch, Sahne oder Butter, denn sie enthalten Milchzucker, was zu Durchfall bei Katzen führt. In Sauermilchprodukten, also Quark, Hüttenkäse und Joghurt ist der Milchzucker in Säure umgewandelt, wofür die Darmflora sehr dankbar ist.

Wie oft sollte man Katzen füttern?

Futter muss nicht den ganzen Tag zur Verfügung stehen. Eine Katze ist ein Raubtier, deshalb braucht sie nicht ständig Futter vor der Nase wie eine Kuh auf der Weide. Erwachsenen und gesunden Katzen reichen zwei sättigende Malzeiten am Tag völlig aus. Füttern Sie möglichst immer zur selben Uhrzeit.

Kann gesundes Katzenfutter billig sein?

Eine 400 g Dose einer billigen Eigenmarke ist schon für 35 Cent zu haben. Hochgerechnet kostet ein Kilo 87 Cent. Bei diesen Preis kann kaum Fleisch in der Dose sein. Hochwertiges Katzenfutter ist etwas teurer. Aber die Katze braucht davon weniger. Und sie bleibt länger gesund.

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