Flohbefall zum Herbst
Der Herbst ist da – und mit ihm auch vermehrt wieder Katzenflöhe und Hundeflöhe. Jeder, der Haustiere hat, kennt das Problem. Aufgrund des Temperaturabfalls draußen suchen die Tiere wärmere Orte wie Wohnungen oder Stallungen auf, um sich zu vermehren. Flöhe sind Parasiten, die auf warmblütigen Tieren leben und sich von ihnen ernähren. Über 90% davon auf Säugetieren. Nur ein kleiner Prozentsatz lebt auf Vögeln. Bis zu 2.500 Eier legt ein Flohweibchen in ihrem kurzen Leben.

Hat mein Hund oder meine Katze Flöhe?
Einen Flohbefall kann man leicht selber nachweisen. Spätestens, wenn Sie die kleinen „Untermieter“ herumspringen sehen (in der Umgebung, auf dem Tier oder sogar auf Ihnen selbst), steht es zweifelsfrei fest: Hier liegt ein massiver Flohbefall vor. Bis zu diesem Punkt sollten Sie jedoch nicht warten, sondern lieber regelmäßig selbst testen, ob Ihr Liebling Flöhe hat. Kämmt man sein Haustier mit einem speziellen Flohkamm und findet schwarze Krümel im Fell, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man ungebetene Gäste hat. Wenn man diese Krümel dann noch auf ein feuchtes Papiertuch gibt und sie rötlich verlaufen, dann ist es Flohkot. Denn dieser besteht aus verdautem Blut. Dann ist es gewiss: Der Hund oder die Katze hat Flöhe – was tun?
Der Flohbefall muss in 2 wesentlichen Schritten bekämpft werden:
1. Flöhe auf Hunden oder Katzen bekämpfen
Mit der Anwendung von Flohmitteln bekämpft man erst einmal die erwachsenen, auf dem Tier befindlichen Flöhe.
Wenden Sie sich bitte unbedingt an einen Tierarzt, der Ihnen moderne und für das Tier und auch Menschen ungiftige Präparate mitgeben kann. Vermeiden Sie bitte unbedingt Sprays und Puder aus dem freien Handel, da diese unter Umständen vor allem für Katzen gefährlich sein können. Von Spot-ons bis zu Tabletten gibt es schnell und gut wirksame Medikamente. Die lebenden, erwachsenen Flöhe können damit sehr schnell und effizient bekämpft werden. Diese Mittel sind jedoch nicht frei verkäuflich!
Das Problem ist leider, dass Flohweibchen ca. 50 Eier am Tag legen (bis zu 2500 in ihrem gesamten Leben!) und die Jugendstadien der Flöhe (Eier, Larven, Puppen) bis zu einem Jahr in Sofaritzen, Teppichen und Autopolstern, Betten, Körbchen etc. überleben können.
2. Die Flohbekämpfung in der Umgebung
Wenn man einen Floh laufen oder springen sieht, so sieht man nur einen Bruchteil eines viel größeren Problems. Man sieht nur einige der erwachsenen Flöhe, vielleicht max. 1 % der gesamten Population. Wo also ein erwachsener Floh gesehen wird, sind auch die mind. 20-fache Menge an Eiern, Larven und Puppen.
Die Population unterteilt sich etwa in 50 % Eier, 35 % Larven, 10 % Puppen und 5 Prozent erwachsene Flöhe.
Die Larven und Puppen können sehr lange (6-12 Monate) ohne Nahrung überleben, sie ziehen sich gern an dunkle und geschützte Orte zurück. Sofaritzen, Fußleisten, Bodenritzen, Decken, Körbe, Autopolster, Betten – dies alles sind willkommene Lebensorte.
Hier möchte ich noch einmal davor warnen, Sprays und Pulver anzuwenden! Diese sind oftmals nur mäßig wirksam gegen Flöhe und ihre Nachkommen, aber dafür teilweise giftig für Mensch und Tier!
Die optimale Bekämpfung heißt: waschen und saugen! Waschen sie alles, was waschbar ist bei 60 Grad und saugen sie 1-2 Mal täglich alle Ritzen, Polster und Sonstiges mit einem Staubsauger. Bringen Sie den Beutel direkt in den Müll bzw. leeren den Staubsauger aus. Eventuell kann es Sinn machen, bei beutellosen Saugern diese mit einem Föhn heiß auszupusten oder aber einzufrieren, um Larven und Eier zu töten. Ein Dampfreiniger kann an allen Flächen, die dies verkraften, hervorragend Abhilfe leisten.
Optimal wäre die Gabe von vorbeugenden Mitteln, die die Flöhe sozusagen „sterilisieren“. So vermeiden Sie weitere Populationen. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach entsprechenden Mitteln.
Flohbefall beim Menschen
Man kann sich leicht ausrechnen, wie schnell es eine Plage für Tier und Mensch wird, denn Hundeflöhe und Katzenflöhe machen auch vor dem Menschen nicht Halt. Aber wie lassen sich Katzenflohbisse beim Menschen erkennen? Charakteristisch sind die roten Flohbisse auf der Haut des Menschen, meist in einer Reihe oder 3 Bisse im Dreieck. Sie können Bakterien wie Streptokokken und Staphylokokken übertragen und unangenehmen Juckreiz verursachen. Deswegen sollten Sie darauf achten, dass Ihre Haustiere flohfrei sind.
Folgeprobleme nicht vergessen!
Flöhe übertragen Bandwürmer! Das bedeutet, dass Sie in jedem Fall spätestens 1-2 Wochen nach der Behandlung gegen Flöhe Ihr Tier mit einem Wurmmittel gegen Bandwürmer behandeln sollten. Verlassen Sie sich hier bitte nicht auf Kotuntersuchungen, denn diese sind oftmals falsch negativ (bedeutet, dass keine Eier im Kot gefunden werden, aber dennoch ein Wurmbefall vorliegt).
Standardmäßige Prophylaxe?
Vor allem Freigängerkatzen sollten im Winter idealerweise mit einem Flohschutz versehen werden. Dabei ist von Halsbändern dringend abzuraten, da diese sich schnell zu lebensbedrohlichen Fallen entwickeln, wenn die Katzen irgendwo damit hängen bleiben.
Sprechen Sie mir Ihrem Tierarzt, um die ideale Lösung zu finden. Vor allem, wenn Sie Igel im Garten haben, sollten auch Hunde geschützt werden, denn leider sind die niedlichen kleinen Gartenbewohner häufig wahre „Parasiten-Mutterschiffe“. Wenn Sie es richtig machen wollen, wenden Sie sich an eine lokale Igelhilfe und lassen sich von dieser gemeinsam mit einem Tierarzt beraten, wie auch der Igel behandelt werden kann.
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