Hunde und das City-Leben
Zuhause in der Stadt
Tempo statt Langeweile, Inspiration an jeder Ecke. Für viele Städter liegt das Stadtleben voll im Trend und zu dieser Lebensart gehört immer häufiger auch der Vierbeiner. Damit das Leben mit einem Hund in der Stadt für beide Seiten auch entspannt gelingt, sind für Mensch und Tier einige Herausforderungen zu meistern.
Das Leben in der Stadt ist schnell, laut, spannend und aufregend. Gedränge, Ampeln, Asphalt und laute Geräusche gehören zu den ständigen Begleitern eines urbanen Lebens dazu. Da stellt sich die Frage, wie der Hund die Stadt wahrnimmt und was er für ein glückliches Hundeleben im Großstadtrummel benötigt?
Entspannt auf vier Pfoten
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit waren Hofhunde etwas völlig Normales, in vielen Dörfern und Bauernhöfen sogar mit Freilauf. Nicht ungewöhnlich, dass die weit verbreitete Meinung „ein Hund gehöre nicht in die Stadt“ vielerorts üblich war. Heute weiß man, dass der tierische Hausgenosse durchaus auch den trubeligen Stadtalltag meistern kann – immer vorausgesetzt, die positive Bindung zum Menschen besteht und eine ausreichende und sinnvolle Beschäftigung wird ihm geboten. Die Zufriedenheit eines Hundes lässt sich nämlich daran messen, inwieweit er seinen rassespezifischen, individuellen Bedürfnissen nachkommen kann und ob er sich in seiner Familie verstanden und wahrgenommen fühlt.
Entscheidend ist zudem, die Fellfreunde nicht aus menschlicher Sicht zu betrachten, denn was immer auch der Zweibeiner unter einem guten Leben versteht, trifft noch lange nicht auf den Hund zu. Eine artgerechte Haltung fängt bei der Erziehung an und der Hundehalter ist der entscheidende Partner für das Tier. Und so muss es das Ziel sein, dass sich der Vierbeiner im Alltag stets an seinem Menschen orientieren kann.
Hineingeborgen oder zugezogen?
Es ist eine Sache der Betrachtung, wann der Hund ein „Stadthund“ ist und in gewisser Weise auch abhängig von der jeweiligen Lebensphase des Halters. Lebt der Vierbeiner bereits als Welpe in der Stadt und ist quasi in die typischen Stadtgeräusche hineingeboren, wird es dem Tier – die notwendige Erziehung und Orientierung immer vorausgesetzt – einfacher fallen, sich im Stadtalltag zurecht zu finden und zu integrieren. Ein in die Stadt zugezogenes Tier, das vorher womöglich bereits das ländliche Leben genießen konnte, wird sich schwer tun und den Tapetenwechsel als eine Art Kulturschock erleben. Hier ist sehr viel Geduld erforderlich, denn so gefestigt das Repertoire von „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“ beim Tier auch sein mag, es macht einen großen Unterschied für den Hund, ob er dieses in seiner vertrauten Umgebung absolviert oder auf einer Verkehrsinsel im Großstadtdschungel.
Optimalere Voraussetzungen sind selbstverständlich gegeben, wenn ein junger Hund während seiner ersten Lebenswochen bereits ein abwechslungsreiches Umfeld erlebt hat und nun mit Hilfe seines Menschen auf das Leben in der City und den vielen Herausforderungen vertraut gemacht wird.
Langsamer Einstieg bringt am meisten
Für alle Hunde sollte gleichermaßen gelten, dass das Stadt-Training mit einem sanften und langsamen Einstieg beginnt. Denn reicht seine Anpassungsfähigkeit nicht aus, um eine bestimmte Situation gut zu bewältigen, entsteht beim Vierbeiner Stress. Beispielsweise das plötzliche Bus- oder Bahn fahren oder im dichten Gedränge der Einkaufsstraße permanent das Kommando „Bei Fuß“ zu befolgen, überschwemmt das Tier geradezu mit Stresshormonen und an ein sinnvolles Training ist gar nicht mehr zu denken. Deshalb ist die sanfte Tour so wichtig und ein ruhiger Beginn von so großer Bedeutung.
Leben in der Stadtwohnung
Für den tierischen Hausgenossen ist das Gassi gehen mit seinem Menschen das allergrößte und ein täglich wiederkehrendes Ritual im Zusammenleben von Zwei- und Vierbeiner. Für viele Menschen ist die Vorstellung sehr angenehm, den Vierbeiner auch einmal schnell in den eigenen Garten hinaus zu lassen und generell ist eine Stadtwohnung mit einem Stückchen Grün ja auch eine wunderbare Sache, solange dieser Ort nicht als Ersatz für die gemeinsamen Spaziergänge erhalten muss. Einen artgerechten und ausreichenden Auslauf benötigt jedes Tier – auch diejenigen, die in der Großstadt Leben.
Mit Ruhe und Gelassenheit
Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Faktoren, wieviel Stress ein Hund in bestimmten Situationen verspürt. Alter, Gesundheit, Trainingsstatus und auch die Tagesform sind entscheidend, ob die Motorengeräusche oder einfach auch die vielen Menschen das Tier in Unruhe versetzen. Als Hundehalter gilt es daher, seinen Hund gut zu beobachten und die jeweilige Situation richtig einzuschätzen. Das Wissen darüber, dass sich der Vierbeiner stets an seinem Menschen orientiert, ist entscheidend, denn die Ruhe und Gelassenheit des Zweibeiners gibt ihm die nötige Sicherheit, um „seine“ Stadt mit allen Sinnen zu erobern.
Der Hund muss nicht immer mit
Ein wichtiger Termin, der Einkauf im Supermarkt oder ähnliches: Es gibt Situation, da ist das Daheimlassen des Vierbeiners die bessere Entscheidung. Sinnvoll ist es da, dem Großstadt-Hund von klein auf zu erlernen, auch einmal alleine zuhause zu bleiben. Doch auch diese Situation will geübt sein und erfolgt in kleinen Schritten im Rahmen einer Gewöhnungsphase. Diese kann über mehrere Wochen dauern und in der Regel gewöhnen sich Jungtiere sehr schnell an das Alleinsein, während ältere Hunde sicherlich mehr Zeit dafür benötigen.
Besitzer von Welpen sollten darauf achten, dass sie nicht den Raum verlassen, wenn der kleine Vierbeiner schläft. Denn wird er wach und ist allein, kann dieses zu großen Ängsten führen. Bevor das Alleinsein geübt wird, ist es ratsam mit dem Welpen Gassi zu gehen.
Grundsätzlich sollte man Hunde jeden Alters nicht länger als vier bis fünf Stunden alleinlassen. Schließlich sind Hunde Rudeltiere, die nur sehr ungerne alleine zurückgelassen werden möchten.
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