Clickern mit meinem Pferd – was kann es und was nicht?
Das Training mit dem kleinen Knackfrosch ist in der Hundeszene schon lange sehr populär und auch bei Pferdefreunden wird das Clickern zunehmend beliebter.
Von einigen als „Spinnerei“ und „unnötige Tricks“ abgestempelt, von den anderen als Allheilmittel angepriesen.
Dieser Artikel soll helfen, die goldene Mitte zu finden.
Warum braucht es einen Clicker – reicht nicht auch meine Stimme?
Das kleine „Geheimnis“, warum das Training mit dem Clicker so gut funktioniert, basiert auf zwei wesentlichen Dingen:
Perfektes Timing und präzises, emotionsloses Geräusch.
Timing nennt man die Fähigkeit, ein Feedback (Strafe oder wie in diesem Fall Belohnung) so schnell zu geben, dass das Tier in der Lage ist, es mit dem Verhalten zu verknüpfen, also daraus lernen zu können. Und ja, natürlich könnte unser Timing genauso gut sein, wenn wir unsere Stimme nutzen. Aber meist wird dem Pferdehalter erst mit dem Benutzen des kleinen Knackfrosches klar, wie unklar er in seinem Feedback ist, wie oft zu langsam und zu spät mit dem wichtigen Feedback für ein bestimmtes Verhalten.
Die Stimme unterliegt außerdem unseren Launen, was die Arbeit mit der Stimme noch etwas „ungenauer“ macht.
Mit Leckerlis die Konditionierung beginnen
Das Pferd wird auf das neue Geräusch konditioniert. Dabei gibt es den Klick und direkt anschließend immer ein tolles Leckerchen (kleine Möhren-/ Apfelstückchen). Dieser Schritt sollte ca. 20-30 Mal wiederholt werden, damit das Gehirn beide Ereignisse verknüpfen kann.
Und was ist das Geheimnis des Clickertrainings?
Der Gedankenansatz ist, nicht zu strafen, zu dominieren und mit körperlichen Bedrohungen zu arbeiten, sondern auf Belohnung und das Mitdenken des Pferdes zu bauen. Der Mensch ist derjenige, der über die problematischen Situationen und das eventuelle Problemverhalten des Pferdes nachdenken soll.
Click-Trick: Der Target-Stab als Hilfsmittel
Was macht das Pferd, was mir nicht gefällt? Und vor allem, wie soll das zukünftige, alternative Verhalten aussehen? Häufig kommt ein Target–Stab zum Einsatz, den das Pferd lernen soll, zu berühren (z.B. mit der Nase). Mit diesem kleinen Trick können Führ- und Folgeübungen, vor allem am Boden, hervorragend trainiert werden.
Die Bilder wurden uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Pferdekennerin Tania Konnerth
Was der Mensch beim Clickern lernen muss
Kleinste Zwischenschritte auf dem Weg zum Ziel sind das, was der Mensch erst lernen muss. Ja, richtig gehört, es ist vor allem der Pferdehalter, der Veränderungen lernen muss. Es ist ein wenig wie beim Kinderspiel „Topfschlagen“: Schon erste Schritte in die richtige Richtung werden beklickt (und mit Futter belohnt). Anfangs mag dies etwas zäh verlaufen, aber glauben Sie mir, die neue Kooperation und die Vertrauensbasis, die sich entwickeln wird, lässt ab einem gewissen Punkt auf einmal tolle und schnelle Lernerfolge zu.
Manchmal kann es sinnvoll sein, zunächst mit einem Trick zu beginnen, um einen klaren Kopf zu behalten und nicht doch in Druck zu verfallen. Wenn z.B. ein Verbeugen oder Anheben des Beins klappt und das Team mit dem Training erste Erfahrung hat, können Problemverhalten meist einfacher umtrainiert werden.
Trainingsplan fürs erfolgreiche Clickern beim Pferd
Dabei ist ein guter Trainingsplan ein wichtiger Schritt, denn nur dann kann der Clicker sinnvoll eingesetzt werden. Für Einsteiger kann das Strukturieren der Trainingsschritte manchmal schwer sein, weshalb es oftmals hilfreich ist, einen professionellen Trainer um Hilfe zu bitten. Denn das alleinige Nutzen des Clickers ist kein Wundermittel. Erst der Trainingsplan, kombiniert mit diesem tollen Hilfsmittel, wird den gewünschten Erfolg bringen.
Inzwischen gibt es immer mehr Pferdetrainer, die auf diesen freundlichen und respektvollen Weg setzen und Ihnen und Ihrem Pferd sicher gern helfen, einen Einstieg zu finden. Wir wünschen auf jeden Fall sehr viele Freude beim Entdecken eines ganz neuen und fröhlichen Weges.
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