Zahnpflege bei Katzen

Wir zeigen Ihnen, warum Zahnpflege bei Katzen so wichtig ist und mit welchen Tricks Sie Erkrankungen wie Zahnstein und Zahnfleischentzündungen nicht nur rechtzeitig erkennen, sondern auch vorbeugen.  

Inhalt

• Zahnpflege bei Katzen: Wie halte ich die Zähne meiner Katze sauber?
• Wie putze ich die Zähne meiner Katze?
• Woran erkenne ich Zahnstein oder Zahnfleischentzündungen?
• Wann muss bei Katzen Zahnstein entfernt werden?
• Regelmäßige Zahnkontrollen, um FORL auszuschließen
• Häufig gestellte Fragen

Zahnpflege bei Katzen: Wie halte ich die Zähne meiner Katze sauber?

Etwa drei Viertel aller Katzen leiden unter Zahnproblemen. Häufigster Vorbote hierfür ist Zahnstein. Während Freigänger durch den Verzehr von Mäusen und anderen Beutetieren eine natürliche Zahnreinigung erhalten, müssen Sie bei reinen Wohnungskatzen vermehrt auf die Zahnhygiene achten.  

Die Untersuchung der Mundhöhle ist fester Bestandteil bei jedem Tierarztbesuch und sollte auch zu Hause regelmäßig auf dem Programm stehen. Denn wer kraftvoll zubeißen will, benötigt gepflegte Zähne. Als Halter können Sie dabei helfen, dass die Beißerchen Ihrer Samtpfote stets gepflegt sind. Hier ein paar Tipps, wie Sie die Zähne Ihrer Katze vor Erkrankungen schützen können. 

Tipps für die Zahnpflege bei Katzen

Trockenfutter für saubere Zähne

Stellen Sie Ihrem Stubentiger neben Nassfutter immer auch ausreichend Trockenfutter bereit. Erste Beläge, die sich durch Bakterien auf den Zähnen bilden, werden durch die „reibende“ Wirkung beim Knacken und Knuspern von Trockenfutter entfernt. Bleibt dies aus, entsteht aus den zunächst harmlosen Belägen Plaque und schließlich schnell hartnäckiger und schädlicher Zahnstein. Wichtig für eine ausgewogene Ernährung ist aber auch: Katzen müssen viel trinken. Stellen Sie daher sicher, dass immer ausreichend frisches Trinkwasser zur Verfügung steht.  

Kauspielzeug & Kausnacks: Vergnügen und Nutzen

Wird das Katzengebiss viel benutzt, hat dies eine selbstreinigende Wirkung. Animieren Sie deshalb Ihre Samtpfote täglich zum Kauen, zum Beispiel durch Kauspielzeuge oder kleine Kausnacks. Achten Sie jedoch darauf, dass wenig bis kein Getreide enthalten ist und die Kausnacks frei von Zucker sind (dies gilt auch für das Futter Ihres Lieblings). Probieren Sie es zum Beispiel einmal mit Putenhälsen, Pferdesehnen oder ähnlichen, luftgetrockneten Natursnacks. 

Übrigens: Im Shop der TIERSCHUTZLIGA finden Sie eine tolle Auswahl an hochwertigem Katzenfutter, das von Tierärzten entwickelt wurde, Ihre Katze bestens versorgt und schonend für ihre Beißerchen ist.  

Nahrungsergänzungsmittel für Katzen

Es gibt spezielle Zusatzstoffe, die prophylaktisch gegen Zahnstein und Zahnfleischentzündungen bei Katzen wirken. Die Einnahme erfolgt über das Futter und Wasser. Dazu zählen beispielsweise spezielle Zahnputzflocken für Katzen. Diese Flocken werden aus Hüttenkäse gewonnen. Die natürlich-antibakteriellen Peptide im Hüttenkäse stoppen die Bakterien davor, sich zu vermehren und beugen somit Zahnstein sowie Entzündungen des Zahnfleischs bei Katzen vor. 

Katzenzähne regelmäßig putzen

Auch Katzen müssen Zähne putzen. Das Kauen allein hält die Katzenzähne nicht sauber genug. Sowohl Wohnungskatzen als auch Freigänger brauchen unsere Hilfe durch regelmäßiges Zähneputzen. Die mechanische Reinigung ist das beste Mittel zur Vorbeugung von Gebisserkrankungen. Mit Katzenzahnbürste und Katzenzahnpasta – die es übrigens in leckeren Geschmacksrichtungen gibt – sind Sie bestens ausgestattet, um das Katzengebiss zu reinigen. 

Wie putze ich meiner Katze die Zähne?

Die Zahnpflege sollte beginnen, sobald die kleinen Samtpfoten anfangen, ihre Zähnchen an allem auszuprobieren, was sie beim Spielen entdecken. Einer Katze die Zähne zu putzen ist allerdings alles andere als einfach. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Tricks und Kniffen Sie Ihren Stubentiger dennoch von einer regelmäßigen Zahnpflege überzeugen.  

So gewöhnt sich Ihre Katze ans Zähneputzen: 

1. Tauchen Sie Ihren Finger in warmes Wasser und reiben Sie mit dem angefeuchteten Finger über die Zähne Ihres Stubentigers. Loben Sie Ihre Katze und reichen Sie ihr eventuell direkt danach eine kleine Menge leckeres Futter. 
2. Kennt Ihre Katze dies und bleibt dabei entspannt, umwickeln Sie Ihren Finger mit einem Microfasertuch oder einer Mullbinde, die sie anfeuchten und die Übung damit fortführen wie zuvor. 
3. Spezielle Katzenzahnbürsten, die man auf den Finger stecken kann, helfen dann beim „echten Putzen”. Mit dem Vortraining sollte Ihre Katze damit kein größeres Problem mehr haben. Putzen Sie noch einige Übungseinheiten nur mit Wasser, später dann mit Zahnpasta für Katzen. Die Katzenzahnpasta schmeckt meist sehr gut und die Katzen gewöhnen sich viel besser daran, als Sie denken. Bitte nutzen Sie keine Menschenzahnpasta: Diese bildet zu viel Schaum, ist den Tieren unangenehm und kann Magenprobleme verursachen! Fragen Sie Ihren Tierarzt nach einem passenden Produkt. 

Tipp: Warten Sie mit dem Zahnputztraining auf eine entspannte Situation – mit einer entspannten Katze lässt sich erfahrungsgemäß deutlich leichter umgehen als mit einer gestressten Katze. Beim Training sollten Sie immer wieder kleine Pausen und Kuscheleinheiten einbauen.

Woran erkenne ich Zahnstein oder Zahnfleischentzündungen?

Hier ein paar Symptome, an denen Sie erkennen, ob Ihre Samtpfote zur Zahnbehandlung sollte: 

• Mundgeruch
• Speichelfluss oder blutiger Speichel
• Verfärbung der Zähne
• gerötetes Zahnfleisch
• Verweigerung von Trockenfutter

Bei diesen Anzeichen sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen! Lassen Sie die Zähne Ihrer Katze außerdem bei einem jährlichen Kontrollbesuch regelmäßig durchchecken, damit chronische Zahnerkrankungen keine Chance haben. 

Wann muss bei Katzen Zahnstein entfernt werden?

Sobald gelbliche bis bräunliche Ablagerungen auf den weißen Katzenzähnchen zu sehen sind, handelt es sich um Zahnstein – und dieser sollte unbedingt so schnell wie möglich entfernt werden. Entfernt wird der Zahnstein unter Narkose durch den Tierarzt. Wie oft der Zahnstein bei Ihrer Katze entfernt werden muss, hängt allerdings von ihrer individuellen Neigung zu Ablagerungen ab. Bei manchen Samtpfoten reicht die jährliche Kontrolluntersuchung, manche müssen alle paar Monate deswegen zum Katzenzahnarzt. 

Bitte beachten Sie: Zahnstein und Zahnfleischentzündungen sind sehr schmerzhaft für Ihre Stubentiger. Außerdem können sich die Keime und Bakterien schlimmstenfalls im Körper ausbreiten und die inneren Organe angreifen. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollten Sie mit der entsprechenden Zahnpflege bei Ihrer Katze Erkrankungen möglichst vorbeugen und das Gebiss regelmäßig beim Tierarzt kontrollieren lassen.

Regelmäßige Zahnkontrollen, um FORL auszuschließen

Wenn Sie das Katzengebiss selbst kontrollieren und zusätzlich zu Zahnkontrollen beim Tierarzt gehen, können Erkrankungen früh entdeckt und behandelt werden. Leider ist inzwischen bekannt, dass Katzen sehr häufig an einer sehr schwerwiegenden und stark schmerzhaften Zahnerkrankung leiden, den sogenannten „Felinen odontoklastische resorptive Läsionen“ (FORL). Einfach gesagt baut der Körper die eigene Zahnsubstanz ab. Da dies immer im Wurzelbereich beginnt, ist es von außen erst in sehr späten Stadien für Laien erkennbar. Die Erkrankung ist jedoch hochgradig schmerzhaft. Leider zeigen unsere Samtpfötchen Schmerzen oft nur sehr unklar. Eventuell sind sie nur etwas „zickig” an manchen Tagen, spielen oder schmusen weniger und vermeiden zunehmend Trockenfutter. Neben den typischen Symptomen einer vorliegenden Zahnfleischerkrankung leiden Katzen mit FORL oft auch an Fieber.  

Um einen schlimmen Verlauf von FORL zu vermeiden, sollte jede Katze ab einem Alter von 5 Jahren idealerweise einem spezialisierten Zahntierarzt vorgestellt werden. Dieser kennt die ersten Frühanzeichen und hat ein spezielles Röntgengerät, mit dem er im Verdachtsfall spezielle Aufnahmen machen kann.  

Bitte nehmen Sie diese Erkrankung ernst: Gehen Sie mit Ihrem Tier zu regelmäßigen Kontrollen beim Tierarzt! 

Je besser die Zähne, desto glücklicher die Katze!

Katzen sind Raubtiere und deswegen auch auf ein gesundes und kräftiges Gebiss angewiesen. Generell lässt sich die Bildung von Zahnstein bei Katzen allerdings niemals ganz ausschließen – manchmal liegt es auch einfach an der individuellen Veranlagung (Prädisposition). Doch ganz egal, ob Mensch oder Tier: Es ist immer wichtig, auf gesunde Zähne zu achten. Mit der regelmäßigen Zahnpflege Ihrer Katze und einer ausgewogenen Ernährung haben Karies, Zahnstein und Parodontose keine Chance! 

Häufig gestellt Fragen zum Thema „Zahnpflege bei Katzen“

Muss man Katzen die Zähne putzen?  

Wir empfehlen Ihnen unbedingt, die Zähne Ihrer Katze regelmäßig zu putzen. Nur das Kauen hält die kleinen Zähnchen nicht sauber genug. Um langfristige gesundheitliche Folgen zu vermeiden, ist eine sorgsame Zahnpflege der beste Weg.

Welche Zahnpflege ist für meine Katze die beste?  

Eine regelmäßige Zahnpflege ist die beste für Ihren Stubentiger. Die Fütterung von Trockenfutter, natürlichen Kauartikeln ohne Zucker und eventuell zusätzlichen Nahrungsergänzungsmitteln kann das regelmäßige Zähneputzen ergänzen. Zusätzlich sollten Sie regelmäßige Zahnkontrollen in die Zahnpflege Ihrer Katze integrieren: Diese Kontrollen schützen vor FORL. 

Kann man Zahnstein bei Katzen selbst entfernen?  

Nein, lassen Sie den Zahnstein Ihrer Katze fachgerecht von einem Tierarzt beziehungsweise Tierzahnarzt entfernen.  

Was kann man machen, wenn die Katze schlechte Zähne bekommt? 

Haben Sie die Zahnpflege Ihrer Katze bisher vernachlässigt, sollten Sie umgehend damit beginnen. Gute Zähne bleiben nämlich nur durch eine gute und sorgsame Zahnpflege erhalten. Sollten Sie starke Veränderungen an den Zähnen Ihrer Katze beobachten, sprechen Sie bitte mit Ihrem Tierarzt. 

Gemeinsam für den Tierschutz

Als gemeinnützige Tierschutz-Stiftung liegt uns das Wohl Ihrer Katze besonders am Herzen. In unserem Tierratgeber finden Sie deshalb alles rund um das Thema Katzengesundheit.  

Zudem gibt die TIERSCHUTZLIGA STIFTUNG TIER UND NATUR einsamen Pfoten in insgesamt elf Tierheimen mit der Vermittlung an neue Familien eine zweite Chance. Mit den Programmen unserer Stiftung sowie den von uns geförderten Projekten wollen wir Entwicklungen anstoßen und Veränderungen bewirken. 

Gemeinsam können wir Tieren helfen – helfen auch Sie uns, die Gesundheit unserer Samtpfoten zu schützen!

Unser Spendenkonto: 

Tierschutzliga Stiftung 
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