Welpen impfen – Wann und wogegen?

Welpenimpfungen als wichtiger Baustein für ein langes Hundeleben

Welpen müssen nicht nur für Auslandsreisen geimpft werden – sondern auch für ihr alltägliches Leben im normalen Familienalltag.

Vorsicht ist vor allem geboten, wenn Sie Ihren Welpen womöglich ungeimpft übernommen haben. Selbst, wenn Sie Spaziergänge und Hundekontakte vermeiden würden – ein Teil der Erreger befindet sich in der Umwelt und kann über Schuhschmutz von draußen auch mit in die Wohnung gebracht werden.

ratgeber-hunde-welpen-impfen Welpen impfen – Wann und wogegen?

Der Impfschutz sollte möglichst nicht einen Tag verzögert werden und der Welpe schnellstmöglich nach dem unten genannten Schema grundimmunisiert werden.

Wann und wie oft muss ich meinen kleinen Hund impfen lassen?

Wie bereits erwähnt, sollte der Impfschutz des Welpen höchste Priorität haben und duldet keinen Aufschub. Dabei ist es ganz egal, wie alt die Fellnase ist, eine sogenannte „Grundimmunisierung“ erfolgt auf jeden Fall immer nach denselben Kriterien. Hierzu gibt es eine allgemeine Leitlinie, die über eine Kontrolle der Blutwerte und der internen Antwort des Körpers (durch Bildung von Antikörpern) von Tierärzten so erarbeitet wurde.

Vorbedingungen für die Impfung:

  • nur gesunde Tiere dürfen geimpft werden
  • anlässlich der Impfung kontrolliert der Tierarzt den Gesundheitszustand des Tieres
  • vorhandener Parasitenbefall muss unbedingt vorher beseitigt werden
  • etwa 14 Tage vor der Impfung sollte der Welpe entwurmt werden, wobei dafür evtl. eine vorherige oder mindestens zeitgleiche Flohbekämpfung sinnvoll ist, da Flöhe Würmer übertragen.

Impfempfehlung für Hunde gemäß den Leitlinien

Wichtigste und dringende Impfungen

  WELPEN IMPFEN
1. ImpfungNachimpfung2.NachimpfungFolgeimpfungen
Parvovirose8.Woche12.Woche16.WocheMit 15 Monaten,
dann alle 3 Jahre
Staupe8.Woche12.Woche16.WocheMit 15 Monaten,
dann alle 3 Jahre
Leptospirose L48.Woche12.Woche16.Woche,
nicht zwingend
Mit 15 Monaten,
dann jährlich
Hepatitis contagiosa canis8.Woche12.Woche16.WocheMit 15 Monaten,
dann alle 3 Jahre

Besonderheiten für die Tollwutimpfung:
Generell besteht nicht unbedingt eine Impfpflicht für Tollwut in Deutschland. Für alle Reisen ins Ausland allerdings (bzw. für die Rückkehr zurück nach Deutschland) ist eine gültige Tollwutimpfung Pflicht.
Dabei darf der Welpe erst mit 12 Wochen geimpft werden und 21 Tage später ist die Impfung gültig. Es ist jedoch so, dass der volle Impfschutz (mit einer messbaren Grenze von 0,5 IE /ml) meist erst nach der Grundimmunisierung mit 15 Monaten (siehe Schema) erreicht ist.

1. ImpfungNachimpfungFolgeimpfungen
Tollwutab 12. Woche16. WocheMit 15 Monaten, dann
je nach Impfstoff alle
1–3 Jahre (meist alle 3 Jahre)

Optionale Impfungen je nach Lebensbedingungen:
Für Hunde, die regelmäßig Kontakt zu anderen Hunden haben (Hundeschule, Hundeverein, Spieletreff, Hundepension, etc.) wird dringend die Impfung gegen “Zwingerhusten” empfohlen. Dabei gibt es zwar einen Impfstoff zum Spritzen, empfohlen ist jedoch eher der “neue” Impfstoff, der in die Nase eingegeben wird.

Es handelt sich um eine Kombination gegen die beiden Erreger “Bordetella bronchiseptica” und “Canines Parainfluenzavirus”.

1. ImpfungNachimpfungFolgeimpfungen
ZwingerhustenAb der 8.Woche,
aber ca. 1 Woche
vor “Infektionsdruck”
keineJährlich nach
Absprache
mit dem Tierarzt

Eher seltene Impfungen:

  • Canines Herpesvirus 1
    Diese Impfung ist vor allem für Züchter wichtig, da sie das infektiöse Welpensterben verursacht. Die Durchseuchungsrate liegt in Deutschland bei ca.  20-30%, so dass durchaus ein hohes Risiko besteht. Die Impfung erfolgt pro Wurf zwei Mal, einmal kurz vor oder nach dem Deckakt und ein zweites Mal ca. 10 Tage vor der Geburt der Welpen.
  • Lyme-Borelliose
    Diese Impfung ist sehr umstritten und ist eher unüblich. Die Risiken für Folgeerkrankungen, vor allem bei vorheriger stattgefundener Infektion sind nicht gering. Ein Antikörpertest gegen Borrelien muss in jedem Fall vor der Impfung erfolgen. Generell ist von der Impfung aber abzuraten, da sie nur gegen einen von vielen Stämmen immunisiert und kaum eine Kreuzreaktivität erzeugen kann.
  • Leishmaniose
    Seit 2013 gibt es in Deutschland einen zugelassenen Impfschutz gegen Leishmaniose. Diese wird vor allem im südlichen Europa von Stechmücken übertragen und führt zu schweren Gesundheitsproblemen. Die Impfung ist sehr wirksam, sollte aber dennoch immer gemeinsam mit einem Stechmückenschutz (Ihr Tierarzt berät Sie sehr gern, nutzen Sie auf keinen Fall Mückenschutzmittel für Menschen!!!) angewendet werden.

Die Impfung muss 3 Mal im Abstand von je 3 Wochen erfolgen, 4 Wochen nach der dritten Impfung besteht dann ein ausreichender Schutz. Vor einer Reise ins südliche Ausland müssen Sie also frühzeitig planen.

Vor der Impfung muss ein Antikörpernachweis erfolgen, der beweist, dass der Hund noch nicht erkrankt ist.

Achtung: Hunde dürfen erst ab einem Alter von 6 Monaten geimpft werden!

Aber was ist mit Nebenwirkungen, bekommt mein Hund einen Impfschaden?

Oftmals liest man im Internet von gar haarsträubenden Geschichten, was „Nebenwirkungen“ von Impfungen betrifft.  Dabei werden gern alle Probleme, die auftauchen, auf absolvierte Impfungen zurückgeführt, ob nun ein zeitlicher Zusammenhang besteht oder nicht, spielt keine Rolle. Generell wächst durch viele Importtiere und die Impfmüdigkeit zur Zeit der Infektionsdruck auf unsere Haustiere, was eine Impfung und eine intakte spezifische Abwehr umso wichtiger macht. Das Auftreten von “echten” Nebenwirkungen einer Impfung ist tatsächlich so selten, dass es auf jeden Fall wahrscheinlicher ist, dass der Hund an den Krankheiten erkrankt, wenn er nicht geimpft ist.

Eine gewisse Skepsis ist bei den vielen „Berichten“ sicher nachvollziehbar, aber wirklich erwiesene Zusammenhänge gibt es sehr selten. Jede Allergie und jede Erkrankung nur auf eine irgendwann stattgefundene Impfung zurückzuführen, entbehrt auf jeden Fall jeglicher Grundlage.

Was kostet es, meinen Hund zu impfen?

Generell sind Tierärzte daran gebunden, nach ihrer Gebührenordnung für Tiere abzurechnen.  Bei einer Impfung fallen die Gebühren für die allgemeine Untersuchung an, da sichergestellt sein muss, dass das Tier gesund ist. Außerdem entstehen Kosten für die Injektion, das Verbrauchsmaterial sowie den Impfstoff an sich und das Ausfüllen der Impfbescheinigung. Hierbei sind noch Varianten vom 1-fachen Satz bis zum 2-fachen Satz erlaubt, wobei eigentlich 1,5-facher bis 2-facher Satz eher üblich sind.

Es sind somit regionale Unterschiede möglich, ich würde aber immer an Sie appellieren, Ihrem vertrauten Tierarzt treu zu bleiben und nicht wegen ein paar Euro ein „Tierarzt-Hopping“ zu beginnen. Denken Sie daran, wie wichtig es in Notfällen oder beim traurigen und endgültigen Abschied sein kann, dass ein Tierarzt Ihr Tier und Sie jahrelang kannte und immer für Sie da ist und war. Treue auf diesem Gebiet lohnt sich in den meisten Fällen!

Die Impfkosten variieren, hier einige grobe Angaben, dabei gilt der Preis für eine EINMALIGE Impfung, nicht die gesamte Grundimmunisierung:

Staupe, Parvovirose, Leptospirose, Hepatitis: ca. 40-55 Euro

Wenn Tollwut und andere Komponenten dazu geimpft werden, kommen die Kosten dazu, meistens ca. 20-40 Euro mehr.

Ich hoffe sehr, dass Sie Ihren Fellfreund impfen lassen und ihm ein langes und gesundes Leben ermöglichen.

  • Unser Spendenkonto:
  • Tierschutzliga Stiftung
  • SozialBank
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  • Verwendungszweck: Notfellchen-Fonds
  • PayPal: stiftung@tierschutzliga.de

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11.05.2019|