Lesergeschichte von Elisabeth Feltin

Liebe Tierschutzliga-Fans!

War es Zufall, Glück oder doch Schicksal? In jedem Fall war es Liebe auf 4 Pfoten.
Die Tierschutzliga Stiftung bat um Geschichten rund ums Tier und das hier ist nun unsere Geschichte.


Ein Artikel, nette Geschichten, tolle Idee, dachte ich mir. Wieso schreibe ich nicht meine Geschichte, meine Geschichte? Nein, es ist Ihre Geschichte. Ihre Glücksgeschichte. 4 Pfoten, die endlich zu Hause ankommen.

Mein Kinderwunsch – ein Hund

Als Kind gab es für mich keinen größeren Wunsch als einen Hund. Einen Freund und Gefährten, mit dem ich die Welt erkunde, dem ich Tricks beibringe, einer der mich einfach immer versteht, bei dem ich Kummer und Schmerz lassen kann, wenn sonst niemand zuhört. Irgendwann habe ich aufgehört diesen Traum zu träumen, in Gewissheit, er würde sich sowieso nie erfüllen. Doch 15 Jahre später wurde ein lang verloren geglaubter Traum zu einem tiefen, sehr dringenden und unabweisbaren Bedürfnis. Es war kein Traum mehr, es war etwas, was ich verloren glaubte und wovon sie sich nicht zu träumen wagte. 2 Wege, die sich kreuzten und die sich nie wieder trennen werden.

Tag der offenen Tür im Tierheim

Im Sommer 2015 waren mein Freund und ich zu einem Tag der offenen Tür in einem Tierheim in der Nähe. An den sonstigen Angeboten dort hatten wir wenig Interesse, wir schauten uns stattdessen all die Tiere an, Hunde, Katzen, Ponys u.v.m. Viele arme verlorene Seelen, von denen manche vermutlich nie in den Genuss eines liebevollen zu Hause kommen werden. Ich entdeckte dort einen kleinen Shar-pei-mix. Ein fröhlicher, kleiner, beigefarbener, sehr freundlicher Hund namens „Christian”. Ich entschied mich dazu, dem Kleinen eine Freude zu machen und wurde zum Gassi-Gänger. Ab und zu kam mein Freund dann auch mit spazieren. Doch je öfter mein Freund mit kam, um dem kleinen Mann die große Welt zu zeigen, interessierte sich der Hund immer weniger für mich und immer mehr für meinen Freund.

schwarzer-hund-mausi-liegt-im-gras Lesergeschichte - Mäusi hat wieder Vertrauen

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Nur mein Freund zählte für ihn

Die beiden waren ein Herz und eine Seele. Ich war ein wenig traurig, da ich ihm doch so gerne etwas Gutes tun wollte und nun interessierte ich ihn nicht mal mehr. Kurzer Hand entschlossen wir uns zusätzlich einer anderen armen Seele mit Spaziergängen eine Freude zu machen. 2 Menschen, 2 Hunde, das passt doch super und ich fühlte mich nicht mehr so ausgeschlossen. Also fragten wir nach einem zweiten Gassihund.

Klein, unscheinbar, ängstlich und versteckt

Die Tierheimbesitzerin zeigte uns einen naheliegenden Zwinger, der in meinen Augen leer aussah, das war er aber nicht. Da war ein kleiner unscheinbarer dunklen Hund, der sich in der dunkelsten Ecke, in seiner dunklen Hütte versteckte. Ich gebe offen und ehrlich zu, am Tag der offenen Tür habe ich ihn auch nicht wahrgenommen, so sehr hatte er sich versteckt.

Warnung vor dem Ausreißer

Die Besitzerin warnte uns jedoch. Beim Vorbesitzer, einem dem Tierheim bekannten Alkoholiker, sei sie immer abgehauen. Des Weiteren fehlte ihr ein Stück Zunge. Ganz vorsichtig und ängstlich näherte sie sich uns, die Rute tief unter den Bauch gezogen, geduckt und scheu. Ich kniete mich hin und lies sie meine Hand beschnüffeln und dann taute sie auf. Der ganze Körper entspannte sich. Also machten wir uns auf den Weg nach draußen, sie wurde munter, richtig aufgeweckt und während unseres Spaziergangs immer lockerer, ihre Augen glänzten, ihr ganzes Wesen strahlte vor Freude, sie konnte ihr Glück kaum fassen. Der Hund, der aus dem Zwinger kam, schien verschwunden zu sein, wie ausgewechselt lief sie selbstverständlich neben mir. Sie wich mir die ganze Zeit nicht von der Seite, als wäre ich ihre Heldin, die sie aus dem Zwinger holte und ihr die Sonne zeigte.

Da war es um mich geschehen

Von unserer ersten Begegnung an ging ich nun täglich mit ihr spazieren, immer länger, immer weiter. Von Ausreißerin keine Spur mehr. Ich leinte sie bei einem der vielen Spaziergänge ab und da war nichts von Flucht zu merken. Sie blieb bei mir, auf Schritt und Tritt, als wäre sie schon immer bei mir, als wäre sie nie bei jemand anderen gewesen. Das Wetter draußen wurde nach ein paar Wochen immer unangenehmer, nasser und kälter. Da sie vorher ein Wohnungshund war, durfte sie nun nach drinnen in einen wettergeschützten Zwinger ziehen, was ihr wirklich sehr gefiel. Sie hielt sogar jeden Tag aus, bis ich kam um mit ihr spazieren zu gehen, so sauber war sie.

Da war sie wieder die Angst – vor Männern, Stöcken, Tüten, Menschen

Eines Tages ging es mir gesundheitlich nicht gut und ich konnte nicht mit ihr  gehen. Die Tierheimbesitzerin berichtete mir, dass sie den ganzen Tag nur gejault und geheult hat, als hätte sie gewusst, ich würde nicht kommen. Das zu hören tat mir in der Seele weh. Nach 2 Monaten nahmen wir sie zu einem Ausflug mit, einem Reitertag. Viele Menschen, Trubel, Lärm. Und da sah ich sie wieder, ihre Angst. Die unglaubliche Panik vor Männern, Stöcken, Gehhilfen, Tüten, Taschen, ich mag mir nicht ausmalen was ihre Seele vorher wirklich durchstehen musste, wenig war es definitiv nicht. Ihre verängstigten Augen und ihre Körpersprache erzählten Bände.

Trotz ihrer Leiden in der Vergangenheit

An dem Tag fuhren wir nicht zurück ins Tierheim, nein, nach langen Diskussionen mit meinem Freund nahm ich sie mit nach Hause. Natürlich mit Absprache der Tierheimleitung. Ich konnte sie nicht dort lassen, dort war sie verloren, dort war sie nicht sie selbst. Dort war sie verängstigt, versteckte sich, war ein niemand. Ich habe 2 Monate täglich erlebt, was sie für ein Hund ist, offen aber vorsichtig, verspielt, gelehrig, großherzig, loyal und treu. Wenn sie mich ansah mit ihren rehbraunen fast goldenen Augen, sah sie mich nicht einfach nur an, sie sah in meine Seele. Ihre Freude jeden Tag, wenn ich sie abholte, um ihr einen Moment Leben und Freundschaft in ihrem sonstigen tristen Dasein zu schenken, war unglaublich. Sie zeigte mir, dass sie mich wirklich liebte. Ich war nicht irgendjemand, ich war ihr wahr gewordener Traum. Trotz ihrer Leiden, die sie in ihrer Vergangenheit hat ertragen müssen, ihrer Angst vor Menschen, die ihr Schmerzen zufügten, war ich nun der Mensch, auf den sie immer gewartet und vermutlich gehofft hat. Ich konnte es sehen in ihren Augen, diese Liebe, diese unglaubliche Dankbarkeit. Und nun war sie endlich zu Hause angekommen.

Zuhause angekommen – ihre Augen strahlen heute

Zu Hause – da wo man sie schätzt, sie liebt, ihr Geborgenheit schenkt, dort wo sie ein fester Teil der Familie ist und ihre Augen, ihre rehbraunen fast goldenen Augen haben von da an nie wieder ihr Strahlen und den Glanz verloren. Dafür bin ich dankbar. Dankbar, dass sie diesen wunderbaren Menschen in mir sieht, der für sie ihre ganze Welt bedeutet. Nun lebt sie bei und mit uns, unsere Mäusi. Eine Brandlbracke, die nach schlimmer Vergangenheit jetzt wirklich zu Hause angekommen ist. Ein damals verängstigter Hund, der heute ihren Menschen blind vertraut, ganz egal, was kommt.

Das ist ihre und unsere Geschichte, zumindest ein Teil davon. Die Geschichte einer kleinen armen Seele, die wir retten konnten. Wir hoffen, sie wird noch lange an unserer Seite sein und noch viele weitere Geschichten mit uns erleben.

Ganz liebe Grüße,

Elisabeth Feltin

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