Wir wurden von der Polizei angerufen. Man hatte einen Mann leblos in seinem Haus gefunden. Ein aggressiver Hund und ein Vogel wären noch im Haus und wir sollten die Tiere abholen. Wir fuhren dorthin und waren erst einmal geschockt, der tote Mann hatte wohl schon länger in seiner Wohnung gelegen. Der Geruch raubte uns den Atem – obwohl das Fenster weit geöffnet war. Wir wissen nicht, wie lange der Mann schon nicht mehr lebte.
Der völlig verstörte Hund war in der Küche eingesperrt. Mit Mühe konnten wir den panischen, Angst-aggressiven Hund einfangen. Auch den armen Vogel – ein Ziegensittichweibchen- befreiten wir aus seinem kleinen Käfig.
Im Hausflur fielen uns viele Packungen völlig verschimmelter Möhren auf. Und wir fragten uns natürlich wieso der Mann so viele Möhren brauchte. Irgendwie ahnten wir, dass noch Kaninchen irgendwo sein mussten. Obwohl die Polizisten behaupteten alles nach Tieren abgesucht zu haben, gingen wir nochmal auf die Suche. Und schließlich fanden wir in einem Verschlag im Hinterhof des Hauses tatsächlich noch 3 Kaninchen – sicherlich schon seit einigen Tagen ohne Futter und Wasser.
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Mit einer ziemlich traurigen Tierschar ging es zurück ins Tierheim und direkt zur Tierärztin mit Vogel und Kaninchen. Der Vogel hatte zentimeterlange Krallen – wahrscheinlich hatte man sich nie um ihn gekümmert. Wir nannten die Ziegensittich-Dame Betty. Zwei Kaninchen waren noch in einem guten Zustand, etwas mager, aber fit. Nur ein silberner Kaninchenbock machte uns Sorgen. Er ist stark abgemagert und zieht sein Hinterbein hinterher und konnte sich kaum noch auf den Beinchen halten. Die Tierärztin machte gleich die Notversorgung. Seine Zähne waren nicht in Ordnung und er konnte deswegen wahrscheinlich schon über längeren Zeitraum nicht richtig fressen. Sein eines Hinterbein muss früher einmal gebrochen gewesen sein. Dies geht aber nicht zu richten.
Am schlimmsten ging es eigentlich dem Hund – sein seelischer Zustand ist bedenklich. 5 Tage lang ließ er niemanden an sich heran, reagierte nur aggressiv auf jegliche Annäherung. Fressen wollte er nicht. Er saß in seiner Kiste und verstand die Welt nicht mehr. Dann nach 5 Tagen endlich der Durchbruch. Mit etwas Nachdruck drängten wir Pucki (so hatten wir inzwischen den Kleinen getauft, seinen richtigen Namen werden wir wohl nie mehr erfahren) zu einem Spaziergang. Dabei nahm er den ersten zögerlichen Kontakt mit Hundepflegerin Franzi auf. Zurück im Zimmer plötzlich leckte Pucki Franzi die Hand ab und ab da war das Eis gebrochen. Von Minute zu Minute entspannte er sich, ließ Streicheleinheiten zu und fing an sich zu freuen. Ich glaube in dem Moment hat Pucki verstanden, dass die Welt sich doch weiterdreht und alles wieder gut wird. Es war ein so schönes Gefühl für alle, die dies beobachteten.
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Update 04.11.2016:
Uns geht es wieder gut. Danke an alle Spender.
Update 11.11.2016:
Die Hasen Jiminy und Meister Geppetto sind in den AWO Kinder-und Jugendhof nach Beeskow umgezogen.
Der Ziegensittich hat ein Zuhause in Ziegensittich und Nymphensittich-Gesellschaft gefunden.
Pucki – der Hund – durfte am Wochenende zu seiner neuen Familie nach Frankfurt/Oder umziehen. Dort lebt er als richtiger Familienhund mit Haus und Garten, viel Gassigehen und ganz viel Zuwendung.
Nur noch der behinderte Kaninchenmann Pinocchio ist bei uns.
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